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Die Trägheit der alternden Unternehmer

Die Trägheit der alternden Unternehmer

Ist Trägheit nicht sogar eine der sieben Todsünden?
Und als solche unbedingt zu vermeiden?!

Vielleicht ist es die deutsche Mentalität, gelegentlich erstmal abzuwarten und zu schauen, was passiert.
Das mag durchaus eine sinnvolle Taktik gewesen sein. Gewesen sein in Zeiten, in denen​ sich Veränderungen langsam vollzogen und man einem Zug noch hinterher rennen konnte.

Die Umwälzungen im jetzigen digitalen Zeitalter sind kein Zug mehr. Es sind Hyper-Jets, die man entweder selber fliegt oder die an einem vorbei schießen.

Wir sehen die Veränderung in unseren Innenstädten
Die Menschen gehen auch jetzt dort noch einkaufen. Aber viele Händler mussten sich der Marktmacht der Onlineshops bereits beugen. Und die Entwicklung wird sich mit der Verbreitung von VR-Brillen wohl noch verschärfen.
Wenn der Kunde sie aufsetzt und das Gefühl hat, einen Laden tatsächlich zu betreten und darin einkaufen zu können, braucht er auch kein Auto mehr. Die Parkplatzsuche nervt ihn eh schon immer. Außerdem bekommt er online schneller glaubwürdigere Informationen zu Produkten. Die Verkäufer im Elektronikfachmarkt können vielleicht nett lächeln. Über die zig tausend Produkte können sie gar nicht umfassend informiert sein.

Außerdem bietet Amazon und Co noch hunderte von verifizierten Kundenfeedbacks
Und so sitzen viele Unternehmer in ihren Büros und Verkaufsräumen und wundern sich, das Monat für Monat etwas weniger los ist. Oder dass sich die Werbekosten immer stärker erhöhen. Das jedoch die klassische Werbung immer weniger greift.

Diese Unternehmer müssten das Geschäft eigentlich neu erdenken und neu aufziehen.
Weg vom stationären Warten, hin zum mobilen Dialog mit den Kunden, der Spaß und wertvolle Informationen sucht. Die Produkte und Dienstleistungen (und die Preise selbiger) gehören dabei täglich kritisch hinterfragt. Macht dies nicht der Unternehmer, macht es der Kunde. Denn Amazon und andere Firmen sind nur einen Klick entfernt.

Der Denkfehler
Jetzt mag der Dienstleister sagen:”Ja, aber Amazon bietet ja nur Produkte an, keine Dienstleistungen.”
Und genau da ist der Denkfehler. Während sich der hiesige Dienstleistern in bequemer Behaglichkeit seines Geschäftes erfreut, denken die Big-Player darüber nach, wie sie auch dieses Geschäft (Dienstleistungsbranche) an sich ziehen oder zumindest davon direkt profitieren können.

Amazon könnte auf die Idee kommen, seinen Prime-Kunden geldwerte Vorteile zu bieten, wenn sie in bestimmte Restaurants oder Friseure aufsuchen. Diese Kundenvermittlung wird Amazon dann nicht kostenlos vollziehen. Der Umsatz des Restaurants wandert also teils nach Amerika.
Jeder Kunde, der jetzt nicht über geeignete Maßnahmen gebunden wird, muss in wenigen Jahren teuer über Amazon gekauft werden.
Ja, Sie lesen richtig. Der Dienstleister wird Kunde von Amazon. Er kauft den Kunden von Amazon bzw. mietet ihn.

Wie war das mit der Mondlandung?
Natürlich sind das nur Mutmaßungen. Stellen Sie sich vor, einem Menschen hätte man vor 100 Jahren gesagt, dass die Menschheit sehr bald in der Lage sein wird, den Mond zu betreten…. Unglaublich, noch immer!
Und stellen Sie sich vor, man hätte den Nasa-Technikern damals gesagt, dass die gesamte Rechenkraft der Mondmission, im Jahr 2017 von einfachen Handys um ein Vielfaches übertroffen wird.

Sehen Sie diese Beispiele und denken Sie dann mal 15 Jahre nach vorne. Wir werden alle überrascht sein, dass unsere kühnsten Ideen übertroffen wurden.

Trägheit wirkt sich aber schon jetzt aus. Jede Todsünde wirkt sich negativ aus. In diesem Fall auch auf Ihre Reputation.


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